Im Hintergrund läuft cupsd
, administrieren bzw. beobachten kann man
CUPS über den lokalen Webserver unter der Adresse
http://localhost:631/
(wobei das http-Protokoll nicht gerade
praktisch dafür ist, eine print-queue zu beobachten, man muß die Seite
ständig "neu laden" ;- | ). |
pt
, xpp
(ersetzt die Kommandos lp
bzw. lpr
mit einem grafischen Dialog zur Feinabstimmung der
Optionen), gtklp
, gtklpq
Aber drucken kann man auch mit gtklp
, die Druckerwarteschlange
beobachten und verwalten kann man mit gtklpq
(welches zum Paket
gtkop
dazugehört).
Mit den ps-tools gibt es einen guten Satz von Werkzeugen zum Erstellen von Broschüren mit ganz normalen Druckern (wenn der Drucker erst einmal installiert ist und funktioniert).
Im folgenden soll beschrieben werden, wie Broschüren im Format A5 auf einem A4 Drucker erstellt werden, der keine Duplex-Funktionen hat, also nur auf einer Seite drucken kann.
Vorausgesetzt wird, daß das zu druckende Dokument im PostScript-Format vorliegt.
Wir gehen davon aus, daß das zu druckende Dokument in einer "ganz normalen" Seitenanordnung vorliegt und nennen diese Anordnung 1. Aus der Anordnung 1 soll eine Anordnung gemacht werden, die für Broschüren taugt -- Anordnung 2.
Anordnung 1 +------+ +------+ +------+ +------+ +------+ … +------+ | 1 | | 2 | | 3 | | 4 | | 5 | | 16 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | +------+ +------+ +------+ +------+ +------+ … +------+
Anordnung 2 [1a] [1b] [2a] [2b] +----+----+ +----+----+ +----+----+ +----+----+ | 16 | 1 | | 2 | 15 | | 14 | 3 | | 4 | 13 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | +----+----+ +----+----+ +----+----+ +----+----+ [3a] [3b] [4a] [4b] +----+----+ +----+----+ +----+----+ +----+----+ | 12 | 5 | | 6 | 11 | | 10 | 7 | | 8 | 9 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | +----+----+ +----+----+ +----+----+ +----+----+
In Anordnung 2 stellt [1a]
die Vorderseite des ersten Blattes dar
(die Außenflächen der Broschüre). [1b]
ist die Rückseite des ersten
Blattes (sozusagen das Innencover). [2a]
bis [4b]
sind die anderen
drei Blätter. Insgesamt besteht also die Broschüre aus vier Bögen
Papier (Blättern) mit je zwei Seiten auf der einen und zwei Seiten auf
der anderen Seite. Ineinandergelegt und gefaltet wird aus diesem
Wirrwar eine Broschüre, die sich wie ein ganz normales Buch
durchblättern läßt. Diese Anordnung, welche sechzehn Seiten
miteinander verschränkt, wird auf englisch als "signature" von 16
bezeichnet.
Die Umwandlung erfolgt in drei Schritten:
psbook
Zum Umsortieren der Seiten wird das Programm psbook
verwendet:
psbook Vorlage.ps Vorlage-book.ps
Wenn das Dokument weniger als 16 Seiten hat, dann verwendet psbook automatisch die kleinstmögliche Anzahl von Blättern. Also bei bis zu vier Seiten – ein Blatt, und die Sortierung 4-1--2-3; bei 5-8 Seiten zwei Blätter mit der Sorierung 8-1--2-7---6-3--4-5 usw. Ist die Anzahl der Seiten in der Vorlage kein vielfaches von 4, dann werden die fehlenden Seiten als leere Seiten eingefügt, so daß die Broschüre trotzdem eine Broschüre bleibt.
psnup
Um mehrere logische Seiten auf einer physischen Seite abzubilden, wird das Programm psnup verwendet. Diesem braucht eigentlich nur die Anzahl der Seiten mitgegeben zu werden, die auf einer physischen Seite platziert werden soll.
cat Vorlage-book.ps | psnup -2 > Vorlage-book-doppelseiten.ps
Natürlich könnte man das ganze auch direkt an den Drucker schicken, statt eine neue Datei zu erzeugen:
cat Vorlage-book.ps | psnup -2 | lpr
Abgesehen von dieser simplen Anwendung hat psnup
eine Menge
nützlicher Schalter, mit denen Papiergröße, Skalierung, Abstände der
Seiten, Ränder und Rahmen reguliert werden können. Sie dazu man
psnup
.
psselect
Um mit einem Drucker, der des beidseitigen Druckes nicht fähig ist, beide Seiten der Blätter zu bedrucken, muß man offenbar erst die eine Seite drucken, dann das Papier so wieder einführen, daß die andere Seite bedruckt wird. Die richtige Reihenfolge und die richtige Ausrichtung beim Wiedereinlegen kann man mit Grübeln oder mit Ausprobieren ermitteln ;-)
Um aber von einem Dokument nur die geraden oder ungeraden Seiten zum
Drucker zu schicken, hilft bspw. das Programm psselect
:
psselect -e Datei.ps | lp
druck die geraden Seiten (e für even).
psselect -o Datei.ps | lp
druckt die ungeraden Seiten (o für odd);
Mit der Zusatzoption -r
kann psselect
die ausgewählten Seiten in
umgekehrter Reihenfolge (r für reverse order) ausgeben. Dabei ist zu
beachten, daß die Anzahl der Druckseiten immer gerade sein sollte, da
sonst die falsche Kombinationen von Rückseite und Vorderseite
entstehen. Bei ungerader Seitenzahl darf man also die "letzte" (sprich:
die zuerst zu bedruckende) Seite nicht wieder mit in den Drucker
einlegen… ;-)